Diversity ist natürlich Englisch, stammt aber eigentlich aus dem Lateinischen und bedeutet dort “Verschiedenheit, Unterschied”. Geht es bei Diversity also darum, dass alle Menschen verschieden sind? Jein, denn Diversity betont sowohl die Unterschiede als auch die Gemeinsamkeiten zwischen Menschen. Warum es so wichtig ist, in einer bunten Welt auch Gemeinsamkeiten wahrzunehmen und Unterschiede nicht überzubewerten, erfährst du in diesem Artikel.

Jeder Mensch ist einzigartig

In jeder Gesellschaft leben Menschen zusammen, die sich in Geschlecht, Alter, sexueller Orientierung, sozialer oder kultureller Herkunft sowie vielen anderen Merkmalen unterscheiden.

Diversity bedeutet, unseren Umgang mit dieser Vielfalt kritisch zu hinterfragen.

Denn gesellschaftliche Machtverhältnisse beeinflussen, wie diese Merkmale bewertet und Menschen behandelt werden. Männer stehen gesellschaftlich immer noch über anderen Geschlechtern, Junge über Alten, Reiche über Armen. Die Folge ist häufig Ausschluss, Ignoranz und Diskriminierung.

Dabeisein ist ein Menschenrecht

Auch wenn die Gleichbehandlung aller Menschen bereits seit vielen Jahren in der österreichischen (und deutschen) Verfassung verankert ist, ist sie längst noch nicht umgesetzt. Egal, ob Merkmale tatsächlich vorhanden sind, wir sie uns selbst zuschreiben oder sie uns von anderen zugeschrieben werden, immer noch werden Menschen aufgrund vermeintlicher Andersartigkeit diskriminiert, verletzt und ausgeschlossen.

Häufig werden Menschen auf ein einziges Identitätsmerkmal reduziert, und es werden daraus vorschnelle Schlüssel gezogen. Kann eine Person, die nicht “hier” geboren ist, jemals wirklich dazugehören? (Ja.) Können lesbische Frauen gute Mütter sein? (Ja.) Dies sind nur einige wenige Beispiele für gesellschaftlich relevante Identitätsmerkmale (weitere findest du zum Beispiel hier).

Dass diese Fragen überhaupt auftauchen, hängt damit zusammen, dass die einzelnen Merkmale unterschiedlich bewertet werden. Männer stehen über Frauen, heterosexuelle Frauen über nicht heterosexuellen. Wird ein Merkmal niedriger bewertet (in Österreich z. B.: Frau sein, beHindert sein, Schwarz sein usw.), führt dies dazu, dass ein Mensch mit diesem Merkmal benachteiligt wird und schlussendlich weniger Einfluss in der Gesellschaft hat.