Mein Name ist Verena, ich mag Sprache.

Für all jene, die mich und das Lehrwerk noch nicht kennen, und die vielleicht nur aus Zufall hier gelandet sind, weil sie dem Link im Podcast Schon gewusst? gefolgt sind, möchte ich heute ein paar grundlegende Fragen beantworten.

Wer bin ich? Was ist das Lehrwerk? Und — ganz besonders wichtig: Was ist Sprache?

Fangen wir bei mir an.

Wer bin ich?

Ich bin Mama, Sturkopf und Sprachenthusiastin. Zusammen ergibt das reichlich Chaos — und die perfekte Kombination für eine Solokarriere als Einfrauunternehmerin.

Ich bin aber auch studierte Sprachwissenschafterin und Romanistin, habe nach meinem Doktorat im Bereich Minderheitenforschung noch einen Lehrgang in Basisbildung und Alphabetisierung gemacht und parallel dazu immer schon DaF-Kurse geleitet, also Kurse für Deutsch als Fremdsprache.

Was ist das Lehrwerk?

2016 habe ich mich dann mit der Gründung des Lehrwerks selbstständig gemacht und biete seither Sprachkurse, Lernhilfe und diverse Textarbeiten an. Bedeutet: Ich bin quasi eine Art Lernhub für so ziemlich alles — vom Lesenlernen in der Volksschule bis zur sicheren Verhandlungssprache im Beruf.

Mein Arbeitsfeld ist so vielfältig wie meine Schüler*innen. Ich arbeite mit Tafelklässler*innen genauso wie mit Pensionist*innen. All ihre Fragen und Wünsche sind einzigartig und das macht jeden Arbeitstag zu etwas Besonderem.

Mein Lehrwerk ist kein klassisches Lehrwerk. Hier gibt’s keine Massenkurse auf Papier, sondern Einzelunterricht. Mein Lehrwerk lebt von der Vielfalt der Menschen und Geschichten, die hier zusammenkommen.

Schon gewusst? und der Blog, der den Podcast begleitet, sind genau aus diesen Geschichten entstanden. Fragen, die ich immer wieder zu hören kriege. Probleme, die beim Sprachenlernen immer wieder auftauchen. Weil sie wichtig sind, weil sie zum Lernprozess einfach dazugehören.

Was ist Sprache?

Aber nicht nur Grammatik und Vokabeln gehören zum Sprachenlernen. Hat man die Grundlagen des Sprachsystems erst einmal durchschaut, möchte man natürlich gern auch mit anderen kommunizieren, sich ausdrücken, Beziehungen pflegen, kurz: teilhaben am gesellschaftlichen Leben.

Da passiert es dann gar nicht selten, dass es zu Missverständnissen kommt. Zu Missverständnissen beim Sprechen, aber auch zu Missverständnissen über Sprache an sich. Was sie ist. Was sie kann. Und nicht kann.

Sprache ist ein schwer zu greifendes Phänomen. Sie ist, wie Deutsch, Spanisch, Suaheli und andere Einzelsprachen, ein Zeichensystem. Sowohl die Zeichen als auch die Systematik hinter der Frage, wie diese Zeichen, also Laute, Silben, Wörter, Sätze, zu verständlichen Aussagen zusammengesetzt werden können, sind von Sprache zu Sprache verschieden. Und sind daher fixer und auch wesentlicher Bestandteil in jedem Sprachunterricht. Sowohl in der Muttersprache als auch in den Fremdsprachen. Wir alle müssen Vokabeln und Grammatik lernen, wenn wir eine neue Sprache sprechen wollen.

Sprache hat aber auch eine unbestreitbare gesellschaftliche Funktion. All die Sprachzeichen würden uns nichts nützen, sie würden nicht einmal existieren, wenn wir sie nicht zu dem Zweck einsetzen könnten, für den sie geschaffen wurden: der Welt um uns und uns in der Welt Bedeutung zu geben. Und vor allem letzteres ist — bei aller Gemeinschaftlichkeit von Sprache — ein sehr individueller und emotionaler Akt.

Sprache, egal welche Sprache, schafft aber genau das. Sie erlaubt es uns, die Dinge und Phänomene in der Welt zu benennen und uns selbst anderen verständlich zu machen.

Genau diese Vielseitigkeit ist es, die Sprache zum Schauplatz unzähliger Trugschlüsse und Fehleinschätzungen macht. Und zwar nicht nur bei Deutschlerner*innen, sondern auch gerade bei Muttersprachler*innen.

Das alles ist für mich als Sprachwissenschafterin natürlich klar wie Kloßbrühe, wie mein Vierjähriger jetzt sagen würde. Als Sprachtrainerin ist es aber auch meine Pflicht, Sprache nicht nur als Kommunikationsmedium, sondern in all ihrer wundervollen Komplexität zu unterrichten.

Und genau das ist es, was ich nicht nur mit dem Podcast, sondern auch mit diesem Blog erreichen möchte. Euch ein Stück weit in meinen Alltag als Sprachtrainerin mitnehmen, dabei mein sprachwissenschaftliches Wissen an euch weitergeben, und euch beim Lesen zum Mitdenken und nach dem Lesen zum Weiterdenken anregen.

Das sind hohe Ansprüche. Aber das sind Ansprüche bei mir immer.

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Wie hieß es noch bei Goethe?

Da steh ich nun, ich armer Tor, und weiß soviel als wie zuvor.
Mit Eifer hab ich mich der Studien beflissen, zwar weiß ich viel, doch möcht ich alles wissen.

Und genau das ist auch der leitende Gedanke, der mich in die Sprachwissenschaft und mit ihr bis hierher ins Lehrwerk geführt hat. Ein Grundsatz, der vermutlich niemandem fremd ist. Je mehr man über eine Sache weiß, je tiefer man in ein Thema eintaucht, desto schwieriger wird es, sich mit dem zufrieden zu geben, was man bereits gelernt hat.

Kurz: Je mehr man weiß, desto mehr will man wissen.

Nur: Im Idealfall sollten wir unseren Wissensdurst natürlich nicht versuchen, mit einem Teufelspakt zu stillen. Wenn du trotzdem Lust bekommen hast, mehr zu lernen, mehr zu wissen und mehr zu verstehen, dann gibt es andere Wege: Abonniere einfach meinen Podcast Schon gewusst? und folge mir auf Social Media. Dort bekommst du regelmäßig Sprachwissen zum Hören und zum Lesen. Und ganz ohne Teufel. Versprochen.

Hör dir die Folge gleich (noch einmal) an, teile sie mit anderen und erwecke auch ihren Sprachenthusiasmus.