Optimierung und Entwicklung
Der Text ist ohne Zweifel das zentrale Medium unserer flüchtigen Wissens- und Informationsgesellschaft. Durch ihn wird Wissen zugleich dokumentiert, präsentiert und entwickelt. Das Schreiben von Texten wird als besonders vielschichtige Aktivität empfunden. Schreiben macht (uns) sichtbar, positioniert Autor oder Autorin in der Welt, hat aber auch rhetorische Funktion, bei der intensiven Beschäftigung mit einem Thema also stets auch die Adressat*innen im Blick. Qualitativ hochwertige geschriebene Texte können also nicht allein an ihrer sprachlich-formalen Korrektheit gemessen werden, sondern erfordern auch eine Auseinandersetzung mit uns selbst und unserem Umfeld.
Ob gesprochen oder geschrieben, Texte sind kommunikative Ereignisse: Texte ermöglichen es uns, mit anderen und mit uns selbst in Kontakt zu treten. Durch sie fließen Vorstellungen und Emotionen, die auf der einen Seite in einem kontinuierlichen Prozess verarbeitet und auf der anderen Seite immer wieder aufs Neue angeeignet werden müssen.
In Texten wird also gemeinsam etwas gemacht (lat. communicare). Mit anderen Worten: Texte kommunizieren. So finden die Ergebnisse komplexer Denkprozesse, die beim Formulieren ablaufen, über Texte Verbreitung und schaffen Gelegenheiten, Zusammenhänge zu entdecken, zu diskutieren, zu kritisieren und weiterzuentwickeln. Ein Text entsteht also in einem komplexen Wechselspiel von Kreativität und Struktur. Dieser Prozess braucht Zeit und Muse. Zwei Ressourcen, die in unserer schnelllebigen Gesellschaft nicht immer und nicht allen zur Verfügung stehen.
Das Lehrwerk unterstützt, wo es kann. Grundsätzlich werden zwei Arten der Textarbeit angeboten. Zur Textoptimierung einerseits zählen das einfache Korrektorat, bei dem es in erster Linie Rechtschreibfehlern und der Zeichensetzung an den Kragen geht, und das Lektorat, bei dem ein Text zusätzlich dazu auch auf inhaltliche und stilistische Ungereimtheiten hin geprüft wird. Die Textentwicklung andererseits bezeichnet einen Prozess, der die Entwicklung von der formlosen Idee zum vollendeten Werk umspannt und je nach Bedarf in die Verantwortung unserer erfahrenen Texterin übergeben werden kann.
Eine tadellose Rechtschreibung macht nicht nur einen guten ersten Eindruck, sie weckt Vertrauen. Bei der Textoptimierung geht es darum, das verborgene Potential bereits vorhandener Texte zu entwickeln und diese in Schwung zu bringen. Dabei sind grundsätzlich zwei Formen der Optimierung zu unterscheiden: Korrektorat und Lektorat.
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Korrektorat: Regelrecht fehlerlos durch den Text
Wer mit dem Duden auf Kriegsfuß steht, ist hier genau richtig. Das Korrektorat übernimmt das lästige Nachschlagen in der Rechtschreibfibel und sorgt für einen ungestörten Fluss durch den Text. Wurden die Beistriche erst mal an den rechten Fleck gesetzt und die Sätze in die richtigen Fälle gebogen, macht ein Text fast ganz von allein eine gute Figur.
➙ Orthographie, Grammatik, Interpunktion, Typographie
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Lektorat: Wort für Wort zum optimalen Leseerlebnis
Beim Lektorat geht es um die umfassende sprachliche und stilistische Überarbeitung eines Textes. Neben herkömmlichen Tipp- und Rechtschreibfehlern geht es hier auch ungelenken Formulierungen, offensichtlichen Wortwiederholungen und vermurksten Überleitungen an den Kragen. Wir suchen den roten Faden und verlegen ihn schließlich so, dass am Ende auch wirklich das rauskommt, was in den Text reingegangen ist. Je nach Ausgangstext schraubt das Lektorat auch an der Optik eines Textes.
Auf Wunsch erfolgt auch eine inhaltliche Überprüfung.
➙ Orthographie, Grammatik, Zeichensetzung, Stil, Inhalt, Kohäsion, Kohärenz, Optik
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Textentwicklung: Idee findet Form
Es gibt Momente, da will der Gedanke einfach nicht durch die Feder aufs Blatt. In diesen Fällen schafft die Textentwicklung Abhilfe. Mit viel Fingerspitzengefühl findet jede Idee zu ihrer optimalen sprachlichen Form. In einem Briefing vor Beginn der Textarbeit werden Inhalt, Funktion und Textsorte gemeinsam festgelegt, damit das Endprodukt auch wirklich dort ankommt, wo es hin soll. So entstehen am Ende wirkungsvolle und zielgruppengerechte Texte, die sich sehen — und lesen — lassen können.
Fachgebiete
Textsorten
Bibliomanie, die
gr. βιβλίον biblion (Buch) + gr. φίλος mania (Wahn)
In der Psychologie wird die übersteigerte Bücherliebe, die in erster Linie im planlosen Sammeln von Büchern zum Ausdruck kommt und in extremen Fällen zu kriminellen Handlungen führen kann, von der Bibliophilie – der allgemeinen Liebe zum Buch, die als kulturelle Handlung verstanden werden kann – unterschieden.